Der Datenspeicher Wald, eine der wichtigsten Informationsgrundlagen der Landesförster, geht in eine neue Entwicklungsstufe!


Projektanlass

Nachdem der „Datenspeicher Waldfonds“ in der DDR flächendeckend mit Hilfe von Großrechentechnik von Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts aufgebaut wurde, hat mit der Wende ein Neuanfang auf Basis dezentraler Rechentechnik begonnen. Die in den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern derzeit genutzten Programme des „Datenspeicher Wald“ wurden im wesentlichen bis etwa 1997 in der Landesforstanstalt Eberswalde [bzw. ihren Vorgängereinrichtungen] entwickelt. Anfangs nutzte zumindest das Land Sachsen-Anhalt ebenfalls Teile dieser Software — die Länder Sachsen und Thüringen gingen ganz andere Wege.

Inzwischen sind die Anforderungen an die Weiterentwicklung aus fachlicher und technologischer Sicht erheblich geworden. Neue Erfassungs- und Auswertungsbereiche in der Forsteinrichtung, gestiegene Bedürfnisse der örtlichen Bewirtschafter, moderne Formen der Informations- und Kommunikationstechnologie sind der Ausgangspunkt, einen „Datenspeicher Wald, Version 2““ bereit zu stellen.

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Projektverlauf

Durch die Landesforstanstalt Eberswalde [Bbg] wurde - gemeinsam mit Vertretern des Landesamtes für Forsten und Großschutzgebiete Malchin [M-V] - von Mitte 2002 bis Mitte 2003 eine Grobkonzeption erarbeitet. Anfang 2003 bekundete das Thüringer Landesamt für Wasserwirtschaft, Jagd und Forsten sein Interesse an einer Kooperation und wirkt seither mit.

Im Herbst 2003 wurde zwischen den beteiligten Ländern eine dreiseitige Projektvereinbarung abgeschlossen und die Erarbeitung des Feinkonzeptes begonnen. Neben einem Koordinierungsgremium wurden drei Facharbeitsgruppen gebildet, die Projektorganisation und –leitung wurde dem Land Brandenburg übertragen.

Auf Basis des Grobkonzeptes erfolgte eine Ausschreibung, in deren Folge die Firma aus Schwerin den Auftrag zur Erarbeitung eines detaillierten Feinkonzepts erhielt.
Insbesondere zur Sicherung der gewünschten Qualität wurde durch den Auftraggeber vorgegeben, als Entwurfsmodell das bundeseinheitliche V-Modell 97 zu verwenden. Zur sicheren Dokumentenversionierung und zum Projektmanagement wurde wegen der guten Unterstützung des V-Modells die Software inStep der Firma MicroTOOL eingesetzt.
In dieser Phase wurden alle im Grobkonzept definierten Zielstellungen ebenso wie die mit dem Datenspeicher Wald in Zusammenhang stehenden Geschäftsprozesse und Anwendungsfälle genauestens analysiert und dokumentiert, die Softwarearchitektur und das detaillierte logische und physische Datenmodell wurden entworfen und es wurden konkrete Anforderungsbeschreibungen für alle einzelnen Softwaresegmente, -module und -komponenten sowie alle externen und internen Schnittstellen formuliert und - in insgesamt 15 Aktenordnern - genauestens dokumentiert.

Dieses detaillierte Feinkonzept wiederum war die Grundlage für die Leistungsbeschreibung in einer europaweiten Ausschreibung für die Programmierung der Anwendersoftware. Im April 2006 erfolgte der Zuschlag erneut an die Firma und es konnte die Programmierung begonnen werden.

Projektablauf

Gemeinsames Ziel war es, bis Ende 2007 die Programmierung und den Test der Software sowie sämtliche Einsatzvorbereitungen einschließlich der Datenmigration abzuschließen und flächendeckend im Jahr 2008 in allen beteiligten Landesforstverwaltungen den neuen Datenspeicher Wald, Version 2, einzusetzen.

Der Aufwand für die Einsatzvorbereitung war umfangreicher, als ursprünglich erwartet, aber nun hat der Anwendung des neues IT-Verfahrens DSW2 begonnen!

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